Thakhek Loop in Laos: Rollerfahren bis der Arsch schmerzt

Thakhek ist ein kleiner Ort in der laotischen Zentralebene umringt von Bergen und Flüssen auf der einen und dem Mekong auf der anderen Seite. Ein trostloser Stadtkern, ein paar lustlose Restaurants am Flussufer und viel grauer Beton. Wir hatten bereits darüber gelesen, dass es nur einen Grund gibt dieses Örtchen zu besuchen und machten uns von Vang Vieng aus auf den Weg. Die acht Stunden lange Busfahrt verging wie gewohnt nicht im Flug und wir hatten ausreichend Zeit uns über unser bevorstehendes Zweirad-Abenteuer zu informieren.

Der Thakhek Loop

Der 500 Kilometer lange Rundweg, der mit einem Motorrad oder Roller zurückgelegt werden kann und als sogenannter Thakhek Loop bezeichnet wird, führt vorbei an traumhaften Landschaften zu der fast acht Kilometer langen Kong Lor Höhle. Die Kong Lohr Höhle zählt zu den längsten Höhlensystemen der Welt und kann nur mit dem Boot in Begleitung eines erfahrenen Guides durchquert werden. Ohne je dort gewesen zu sein, kann man sich eine so große und so dunkle Höhle gar nicht vorstellen. Der Lonely Planet verweist auf eine Unterkunft in der alle Informationen zum Thakhek Loop gesammelt werden, jedoch entschieden wir uns die Reise mit Hilfe von Dirk von Mad Monkey Motorbikes zu planen, nachdem wir den Blogbeitrag von Simon auf seinem Blog tripaholic.de gelesen hatten. Eine so lange Tour wollten wir nicht mit einem alten oder bereits beschädigten Roller antreten und das Serviceangebot von Dirk inklusive Routenplanung und 24/7 Pannendienst  hat uns überzeugt. Die obligatorische Reifenpanne bei einer so langen Tour hatten wir zum Glück bereits auf dem Weg nach Thakhek hinter uns gebracht. Unseren Reisebus erwischte es auf halbem Weg und der Busfahrer hatte sichtlich Mühe den riesigen Reifen zu wechseln. Während in Deutschland bei solchen Pannen die Schnellstraßen gesperrt werden, geht es in Laos unkomplizierter zu, abbremsen, Reifen raus, wechseln. Während die einen die unerwartete Pause nutzen, um am Straßenrand Karten zu spielen oder sich ins hohe Gras für ein großes Geschäft zu setzten, setzen andere lieber ihr Leben aufs Spiel, indem sie sich um den Busfahrer auf die Schnellstraße stellen, ihm beim Reifenwechsel zuschauen und sich dabei von den vorbeirasenden Lastwagen fast überfahren lassen. Zum Glück ging es dann ohne weitere Zwischenfälle weiter und wir erreichten den Busbahnhof gerade noch vor Sonnenuntergang. Wir teilten uns ein TukTuk mit einem französischen Pärchen und handelten den Preis nach unten, was zur Folge hatte, dass wir noch eine super nette Laotin und eine zickige deutsche Blondine mitnehmen mussten, weil der dreiste Fahrer unbedingt sechst Leute auf die vier Plätze verteilen wollte. Endlich in unserem überteuerten Hotel angekommen sprach der Rezeptionist wie erwartet kein Wort Englisch und rief den Restaurantleiter zur Hilfe als wir wissen wollten, ob wir unser Gepäck für die nächsten vier Tage im Hotel aufbewahren dürfen. Der Restaurantleiter sprach fließend Englisch mit einem amerikanischen Akzent und klärte alles weitere für uns. Später erfuhren wir, dass er auch der Hotelmanager ist und zuvor mehrere Jahre in Detroit gelebt hat.

Der halbe Thakhek Loop

Am gleichen Abend schauten wir bei Dirk vorbei, da wir außer einem flüchtigen E-Mail-Wechsel noch nichts besprochen hatten und bereits am nächsten Morgen in der Früh starten wollten. Der Besitzer des Mad Monkey Motorbike-Verleihs war sehr kurz angebunden. Versicherte uns aber, dass alles klar geht und wir am nächsten Tag Morgen den Roller abholen sollen und dabei dann die Route besprechen. Gerade von dieser waren am Abend zwei Roller- und ein Motorradfahrer zurückgekommen und alle hatten ihre Maschinen geschrottet. Beim Abendessen unterhielten wir uns noch über die Risiken einer so langen Tour und Angélique merkte, dass das auf der anderen Flussseite Thailand sei – wo wir vor ein paar Jahren zum aller ersten Mal einen Roller gemietet hatten. Am nächsten Morgen besprachen wir mit Dirk die viertägige Route und mögliche Stolpersteine auf der Strecke wie zum Beispiel die 25 Kilometer lange Baustellenstrasse, die nur aus roter Erde besteht und mehrmals am Tag von einem Tanklaster gewässert wird. Was den Staub der Straße auf dem Boden hält und gut für die Bauarbeiter ist, ist schlecht für den Rollerfahrer, da die Verbindung aus Tonerde und  Wasser eine seifenähnliche Schmiere bildet, die zu vielen Stürzen führt. Abgesehen davon sollten wir am besten die ganze Strecke langsam und vorsichtig fahren und öfters Pausen auf dem insgesamt 500 Kilometer langen Thakhek Loop einlegen. Wir fuhren Dirks Version des Thakhek Loop, der kein Rundweg ist, sondern zur Kong Lor Höhle und wieder zurückführt. Da das letzte Stück des Thakhek Loop über eine breite von vielen LKWs befahrene Straße ohne Sehenswürdigkeiten führt, ist es besser es auf dem Rückweg einfach die Dinge zu besichtigen die man auf dem Hinweg nicht geschafft. Ein Tipp, den wir gerne weiterempfehlen.

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