Laos: 3 Tage Guide Luang Prabang

Auf unserer Reise trafen wir viele Menschen, die uns empfahlen unbedingt nach Luang Prabang zu fahren, wenn wir in Laos sind.  Die Stadt scheint von einer magischen Aura umgeben zu sein, die einem den Stress aus den Knochen saugt. Um sich auf den langsamen Rhythmus von Luang Prabang einzustimmen solltet ihr eure Basis für die nächsten Tage im Cold River Guesthouse aufschlagen. Die von einem französischen Pärchen betriebene Unterkunft bietet euch eine entspannte Traveller-Atmosphäre kombiniert mit sehr sauberen und liebevoll designten Zimmern, sowie einem ausgezeichneten Service und schmackhaften Frühstück.

Tag eins verbringt ihr auf dem Drahtesel

Eine Stadterkundung mit dem Fahrrad bietet viele Vorteile. Man kann überall entlangfahren und für ein Foto schnell anhalten, muss sich nicht an die Verkehrsregeln halten (z.B. Einbahnstraßen) und tut auch noch was für die Figur. Fahrräder könnt ihr direkt im Cold River Guesthouse leihen oder an einer der vielen Leihstationen in der ganzen Stadt. Bevor ihr losfahrt, achtet darauf, dass ihr etwas anhabt, das eure Schultern und Knie bedeckt, oder packt einen Sarong ein. Zum einen schützt euch dies vor der Sonne, zum anderen könnt ihr so die heiligen Tempel betreten.

Fahrt zuerst zum Wat Wisunalat. Der älteste Tempel in Luang Prabang scheint die Quelle der Ruhe und Gelassenheit zu sein. Ihr könnt euch frei in der Tempelanlage bewegen und für einen kleinen Eintrittspreis auch den Tempel betreten. Setzt euch unbedingt einen Weile einfach auf den Boden und schaut euch die riesige Buddha-Statue an. Unabhängig davon, ob ihr daran glaubt oder nicht, hat der Tempel eine meditative Wirkung, die euch in einen Zustand der Entspannung versetzen kann, welcher euch den gesamten Tag über begleiten wird. Aufgetankt mit frischem Karma radelt ihr weiter zur kleinen Tempelanlage rund um den Phou Si Mountain. Nehmt den Treppeneingang in der Phousi Road und begebt euch auf die Suche nach Buddhas Fußabdruck, der unter einer kleinen Stupa versteckt liegt. Neben einer kleinen Höhle und vielen jungen Mönchen, gibt es jede Menge Statuen zu bestaunen. Hier habt ihr auch den Ausblick über die ganze Stadt, wenn ihr die unzähligen Stufen zum That Chomsi Tempel erklimmt.

Nach der schweißtreibenden Aktion geht es erst mal zum Mittagessen ins La Banneton. Hier gibt es französische Quiche und leckere Salate, sowie guten Kaffee und die besten Croissants der Stadt. In der Sakkaline Road, in der sich auch das Café befindet gibt es viele kleine Tempel zu entdecken. Gegen 16 Uhr fängt der Asphalt an zu beben, weil die Mönche in den Tempeln entlang der Straße auf riesige Trommeln eindreschen und so das Ende des Arbeitstages und den Beginn der abendlichen Meditation einleiten. Nicht weit entfernt liegt der Wat Xieng Thong, der schönste Tempel von Luang Prabang. Macht euch auf die Suche nach dem riesigen Mosaik auf der Rückseite des Tempels, welche die Geschichte vom Flammenbaum des Lebens erzählt. Ihr könnt versuchen die einzelnen Bildelemente zu einer Geschichte zusammen zu setzten, jedoch wird dies einige Zeit in Anspruch nehmen – denn was sollen ein Hirte, eine Schildkröte, ein Panther und ein Hase mit dem Flammenbaum des Lebens zu tun haben? Für diese Erkenntnis müsst ihr euch wahrscheinlich in andere Sphären begeben und dabei können euch die Gesänge der Mönche helfen, die sich um 17:45 alle im Tempel einfinden. Setzt euch einfach im Schneidersitzt in die letzte Reihe und lasst den Tag Revue passieren, während ihr den Mantras lauscht. Wenn ihr euch nicht der Meditation hingeben wollt, dann fahrt ein Stück weiter östlich zur alten Bambusbrücke. Gegen einen kleinen Wegzoll könnt ihr diese passieren und findet auf der anderen Seite etwas versteckt einen wunderbaren Platz auf einem der vielen Felsen am Strand, um den Sonnenuntergang zu genießen. Den Abend ausklingen lassen könnt ihr dann bei einem Beer Lao oder einem Glas Wein im beliebten Rosella. Dieses bietet hochwertige laotische Küche und einen angenehme Atmosphäre.

Am zweiten Tag geht’s mit dem Roller Richtung Wasserfall

Der Kuang Si Wasserfall befindet sich ca. 30 Kilometer südwestlich von Luang Prabang und zählt zu den beeindruckendsten Wasserfällen in ganz Laos. Der Park rund um den Wasserfall öffnet um acht Uhr. Wenn ihr es schafft so früh da zu sein, dann habt ihr die komplette Anlage fast für euch allein. Für alle die gern etwas länger schlafen empfiehlt es sich trotzdem am Vormittag anzukommen, da gegen Mittag die meisten Tagesausflügler mit den Bussen angekarrt werden. Bevor ihr losfahrt haltet unbedingt bei der Scandinavian Bakery oder der Joma Bakery in Luang Prabang, gönnt euch einen frischen Kaffee und lasst euch ein paar Croissants oder etwas von den anderen Köstlichkeiten als Mittagssnack einpacken. Mit dem Roller seid ihr sehr flexibel und könnt auf dem Weg auch noch die Natur bestaunen.

Ihr wollt Luang Prabang mit dem Roller erkunden?

Dann lest euch unbedingt meine Tipps zum Rollerfahren in Südostasien durch.

Alternativ bringt euch jeder Tuk-Tuk-Fahrer in Luang Prabang zum Wasserfall, wartet dort auf euch und bringt euch wieder zurück. Nachdem ihr den Eintritt bezahlt und die Snackbuden hinter euch gelassen habt, geht zuerst nach rechts zum Bear Rescue Center. Hier leben aus der Gefangenschaft von Wilderern befreite Malaienbären die fröhlich faul in den Hängematten fläzen oder den einen oder anderen Bambus knuspern. Geht ihr die Straße weiter gelangt ihr zu einem der vielen mintgrünen Naturpools die sich aus dem Kuang Si Wasserfall speisen und zum Baden einladen. Geht aber am besten erst weiter bis zur Holzbrücke um den knapp 60 Meter hohen Wasserfall zu bestaunen. Habt ihr noch genug Energie und Sneakers anstatt Flip Flops dabei, dann geht weiter und ihr könnt bis zur Spitze des Wasserfalls klettern. Oben gibt es dann neben einigen Aussichtspunkten auch genug Sitzmöglichkeiten und Tische für ein kleines Picknick. Sollten ihr unserem Rat gefolgt sein, dann macht ihr euch frisch gestärkt mit leckeren Backwaren auf zurück zum Fuße des Kuang Si. Da ihr das Schwimmen auf dem Hinweg ausgelassen habt, könnt ihr dies jetzt nachholen. Ihr seid bestimmt so geschwitzt, dass ihr das kühle Nass kaum erwarten könnt. Bestimmt habt ihr euch auf dem Hinweg bereits einen Naturpools ausgeguckt in den ihr reinhüpfen wollt. Erst zur Spitzte des Wasserfalls zu klettern und auf dem Rückweg zu schwimmen, ist unserer Meinung nach besser, als zu Beginn der Tour zu schwimmen um dann Nass den steile Abhang hochzukraxeln – aber, wählt selbst.

Wieder zurück in Luang Prabang habt ihr die Gelegenheit einen weiteren Sonnenuntergang zu bewundern. Ein sehr beliebter Ort dafür ist der That Chomsi am Phou Si Mountain. Der Ausblick vom höchsten Tempel ist unschlagbar und allein der Aufstieg schon den Eintrittspreis wert, jedoch recken zum Sonnenuntergang so viele Touristen ihre hutbedeckten Köpfe gen Westen, dass wir euch eher davon abraten. Viel besser ist es, denn Sonnenuntergang sausen zu lassen und etwas früher am Nachtmarkt einzutreffen. Hier warten neben den üblichen Souvenirgeschichten jede Menge Köstlichkeiten darauf von euch verzehrt zu werden. Besonders schön ist aber auch, dass die unzähligen Händler einen nicht bedrängen. Ihr könnt euch in aller Ruhe umschauen und wenn ihr etwas wollt den Preis verhandeln, ohne die ganze Zeit dabei vollgequatscht zu werden.

Tag 3 gehört den kulinarischen Genüssen

Bevor ihr die laotische Küche für euch entdeckt, könnt Ihr eine der ältesten Laotischen Traditionen, der sogenannten Tak Bat (Morning Alms) beiwohnen. Während des Sonnenaufgangs strömen die Mönche aus den über 80 Tempeln in Luang Prabang in ihren orangefarbenen Roben auf die Straßen und nehmen die Opfergaben (meistens Essen) der Laoten entgegen. Eigentlich ein beeindruckendes Ereignis, welches man nicht verpassen sollte, jedoch ist die spirituelle Zeremonie seit mehreren Jahren zu einer Touristenattraktion verkommen. Es ist immer noch möglich das Spektakel zu umgehen, bei dem Dutzende von chinesischen Reisegruppen zur Sakkaline Road gekarrt werden und sich zum Affen machen. Dafür braucht es nur etwas Anstand und ein wirkliches Interesse an der laotischen Kultur.

Please Don't Feed The Monks!

5 Dinge die ihr bei der Tak Bat in Luang Prabang beachten solltet um euch nicht zum Affen zu machen.

Da ihr bereits seit fünf Uhr morgens auf den Beinen seid, ist es Zeit für ein frisches Croissant und einen guten Kaffee im Café Ban Vat Sene. Danach spaziert ihr einfach die Kingkitdarath Road am Mekong entlang bis ihr am Tamarind Restaurant ankommt. Der Kochkurs im Tamarind ist der beste der Stadt (Vorbuchung notwendig). Man kauft gemeinsam mit dem Koch die Zutaten für die Gerichte auf dem Markt ein und lernt eine Menge über die laotische Koch- und Esskultur. Mit dem Tuk-Tuk geht es danach zu einem Holzpavillion im Grünen, indem die Speisen auf traditionelle Art zubereitet werden. Der Kochkurs startet um 8 und endet gegen 15 Uhr. Neben dem gemeinsamen Mittagessen bekommen alle Teilnehmer die Rezepte und etwas Hintergrundinformationen zu den Gerichten in einem kleinen Büchlein als Geschenk.

Seit ihr nicht in Kochkurslaune, könnt ihr alternativ eine Bootstour unternehmen. Für 80.000 Kip pro Person bringt euch eine Holzdschunke in zwei Stunden von der Anlegestelle in Luang Prabang zum unwirklichen, aber langweiligem Wiskey Village und zur Pak Ou Höhle, die über 300 Buddha Figuren beinhaltet. Die Höhle ist unspektakulär und überfüllt, jedoch lohnt sich die Bootsfahrt hin und zurück. Zum abendlichen Chillexen laden in Luang Prabang viele Bars und Restaurants ein, wobei ein Ort besonders heraussticht – das Utopia. An diesem Ort trifft der Flair von Palmen und Hängematten auf die Ruhe des Mekong. Macht es euch in einer der Matten auf der Bambusveranda gemütlich, lasst die drei wundervollen Tage Revue passieren, nehmt die Kraft des Mekong und die Stärke des Beer Lao in euch auf und freut euch auf die Abenteuer die noch vor euch liegen.

Auf dem Weg nach Vang Vieng solltet ihr unbedingt in Kasi bei Uncle Tom halten, der euch das Motorcross fahren lernt oder einen Schlenker nach Sayaboury machen und das Elephant Conservstion Center besuchen.

2 Comments

  • Anna sagt:

    Ein richtig spannender Bericht, gerade wenn man selber versucht sich für ein Ziel in Asien zu entscheiden. 😉 Mal schauen, ob es Laos wird, oder doch eine andere Destination. Euer Bericht inspiriert auf jeden Fall! :-)

    Herzlich,
    Anna

    • Jan Eisenkrein sagt:

      Liebe Anna,

      danke für das nette Feedback. Laos war definitiv mein Lieblingsland in Südostasien. Es gibt viel zu sehen und die Leute sind super freundlich. Besonders in Luang Prabang herrscht eine gechillte Atmosohäre, die ich noch in keinem andern Land erlebt habe.

      Liebe Grüße
      Jan

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert