Nach einer turbulenten Anfahrt, wurden wir von Roland und Toni begrüßt. Die beiden Schwaben haben sich nach und nach am Fuß des Rinjani ein kleines Paradies geschaffen. In landestypischen Lumbungs (indonesische Reisspeicher aus Bambus und Strohdach) kann genauso übernachtet werden, wie in geräumigen Bungalows. Toni zeigte uns alles und der Reiseführer hat nicht untertrieben. Neben Truthähnen, Schildkröten, Katzen und Papageien leben auch ein Affe, zwei Pferde und sogar ein Nashornvogel, mit dem ich mir ein kleines Kämpfchen geliefert habe, auf dem weitläufigen Gelände des Rinjani Mountain Garden.
Wir bezogen unsere Unterkunft, ein gemütlicher Familien-Lumbung mit traumhafter Aussicht von Balkon und Bett in das gesamte Reisfeldtal bis zum Meer, und lernten die Tiere kennen. Danach gab es zunächst die besten Käsespätzle auf Lombok zum Mittagessen. Obwohl ich seit ein paar Tagen von Magenkrämpfen geplagt wurde, konnte ich mir diese natürlich nicht entgehen lassen. Es gab sogar einen Naturpool, sodass wir zwischen Fischen und Schildkröten schwimmen konnten. Wir waren etwas geschafft von der Anreise, verbrachten den Rest des Tages auf unserer Terrasse und genossen die traumhafte Aussicht.
Roland und Toni haben eine sehr spannende Geschichte. Beide segelten mehrere Jahre um die Welt und ließen sich erst in Bali nieder und boten mehrwöchige Segelturns nach Flores und Co. an. Nach einer längeren Suchaktion kauften sie das Land in Teresgenit und bauten eine kleine Fischzucht auf. Das Wasser, das durch das Vulkangestein gefiltert wird bietet sich bestens dafür an. Ohne große Visionen aber mit vielen Ideen bauten sie zunächst ein Restaurant, erzählte uns Toni. Und als dann immer mehr Gäste kamen und auch mal übernachten wollten, kamen zu dem Zeltplatz die ersten Unterkünfte dazu. Der Rinjani Mountain Garden ist nach und nach gewachsen und mittlerweile ein traumhaftes Idyll um die Seele baumeln zu lassen und so richtig abzuschalten. Der Ort strahlt mit den vielen Tieren und der aus Naturmaterialien gefertigten Anlage eine so natürliche Ruhe und Gelassenheit aus, dass man gar nicht anders kann als sich hinzusetzen und die Gedanken schweifen zu lassen. Entschleunigung. Endlich. Sogar der berühmte Reiseautor Stefan Loose ist laut Toni ein regelmäßiger Gast im Rinjani Mountain Garden.
Am Abend planten wir für den nächsten Tag einen Ausflug in die umliegenden Reisterassen und die beiden angrenzenden Wasserfälle in der Nähe von Senaru. Später kam sogar eines der Pferde vorbei uns hat sich ein kleines bisschen von dem selbstgemachten Reiswein an der Bar abgeholt. Wir freuten uns schon sehr auf die morgige Tour, ahnten jedoch nicht, dass die Einheimischen uns mit Angst und Schrecken begegnen würden.
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