Als wir im Oktober 2014 zum ersten Mal am Rande eines Konzerts die abwegige Idee hatten unserem Hab und Gut zu verkaufen und in die Welt aufzubrechen, dachten wir, wir hätten noch unheimlich viel Zeit.
Und wusch, sitze ich gerade am Strand der indonesischen Insel von Gili Meno und schreibe darüber, wie schnell die Zeit vergeht. Trotz monatelanger Vorbereitung wurden besonders die letzten Wochen vor unserer Weltreise nochmal richtig turbulent. To-Do-Listen mussten abgehakt, die letzten Besorgungen erledigt und Termine wahrgenommen werden. Am Ende blieb auch zu wenig Zeit für Familie und Freunde. Meine Zeit der Entschleunigung, die ich mir schon sehnlichst herbei geträumt habe, musste immer noch auf mich warten. Am Ende hat aber alles geklappt, wir sind auf und davon und starten das Auslandstagebuch. Ach nee, das gibt es ja schon. Ist ja eine Sendung auf VOX. Okay, dann Followthepancake.
Nach einem 20 Stunden Flug mit Umstieg in Taipei, galt unsere größte Sorge unserem Gepäck. Wir fanden es aber ziemlich schnell. Es lag einfach auf dem Boden in der Mitte der Flughafenhalle von Denpasar. Zum Glück haben zwei lebensgroße Vogelscheuchenmenschen von Sky Priority darauf aufgepasst. Da wir uns bereits informiert hatten, wie es am Flughafen zugeht, wussten wir in etwa was uns erwartet. Also auch wo wir hingehen mussten um der Transfermafia zu entgehen. Wir stürmten raus aus dem Flughafen und versuchten gekonnt den Schwall heißer Luft der uns traf und alle Taxi Taxi Bunga Bunga Rufe zu ignorieren. Ich hatte gelesen, dass es einen offiziellen Taxistand geben muss und den suchten wir jetzt. Also stürmte ich vor und Angelique bildete die Nachhut. Ein besonders freundlicher Taximafioso heftete sich an unsere Fersen und wir liefen so lange im Kreis, bis er die Lust verlor. Yeah, gewonnen!
Leider verloren auch wir nach weiteren zehn Minuten Herumirren und dem ersten Pärchenstreit auf balinesischen Boden die Lust und verhandelten mit einem Fahrer die Weiterfahrt nach Sanur zu unserer ersten Unterkunft für 150.000 Rupien. Der Transfer über das Hotel hätte 200.000 gekostet, also hier schon mal gespart. Wir folgten dem Fahrer in eine Tiefgarage und waren schon gespannt welche Schrottkiste uns da erwartet. Glücklicherweise hatte sich unser Fahrer einen aufgemotzten Crysler von seinem Bruder geliehen und wir bretterten mit 50 Stundenkilometern (Höchstgeschwindigkeit im balinesischen Verkehrschaos), einem röhrenden Auspuff und Surround Sound Richtung Sanur. Lebensgefährlich wurde es dabei nur an zwei Kreuzungen für uns. An der einen rammten wir ein Pferd, an der zweiten ein kleines Kind, das von dem Moped vor uns gefallen ist.
Nein quatsch, alles gut. Der Verkehr ist gar nicht so schlimm, wie alle immer denken.
Unsere erste Unterkunft, das Hotel Puri Tempo Doeloe ist ein kleines Idyll, mit schönen Cottages, Pool und super Frühstück. Wir waren überglücklich endlich da zu sein. Wir chillten am Pool und erkundeten abends die Gegend. Alles schien perfekt zu sein. Dass wir bereits einen Tag später nachts panisch aufwachen und diesen Ort so schnell wie möglich verlassen wollen, ahnten wir hier noch nicht.
Warum panisch verlassen. Warten auf fortsetzung. Die anlage sieht nicht schlecht aus.